!MIT DER BITTE UM BEACHTUNG! Update zum Umgang mit Prozessionsspinnern auf dem Gelände des Parks.
Trotz Schilderwald und allen gewissenhaft getroffenen Vorsichtsmaßnahmen vor Ort erreichen uns auch seit dem Wochenende 18./19.7. noch immer vereinzelt Rückmeldungen von Parkbesuchern, die wir mit dem Vorkommen der KPS zusammen denken müssen.
Die Rückmeldungen sind höchst unterschiedlich und decken die ganze Palette menschlicher Empfindungen ab: Die allermeisten Besucher bleiben symptomfrei und senden freudige, euphorische Rückmeldungen. Einige vermelden ganz leichte Symptome fühlen sich aber unterm Strich wohl. Einige andere wiederum haben, wie wir hören und lesen müssen, mit heftigen, teils extremen allergischen Reaktionen zu kämpfen.
Wir weisen an allen erdenklichen Stellen auf den in diesem Jahr erstmalig leider außergewöhnlich starken Befall mit Prozessionsspinnern hin: Informationen finden sich auf unserer Website, auf unseren Social Media Seiten, und im Park selbst.
!Da keiner von uns sagen kann, wessen System wie reagieren wird, empfehlen wir aktuell, den Park mit Flipflops oder Sandalen zu besuchen! Mit dieser weiteren Vorsichtsmaßnahme lässt sich das Naturerlebnis vorerst in jedem Fall risikofrei genießen.
Da die blaue Route nach wie vor geschlossen bleibt, bleibt auch der Eintrittspreis entsprechend reduziert. Ermäßigungen gibt es beim Erwerb der Tickets bei uns auch auf das Kombiticket mit dem benachbarten Baumkronenpfad.
Wir hoffen, die Lage entspannt sich mit dem Verschwinden der Raupen zügig weiter und hoffen das Beste.
Bis zum 4. Oktober 2020 möchten wir noch so viele Menschen wie möglich mit einem rundum gelungenen Tag im größten Naturerlebnispark Brandenburgs glücklich machen. Das ist unsere Mission und Berufung.
Wir sind Spezialisten für Wohlfühl-Pakete, Spaß und Rundum-Entspannung in einer normalerweise weitgehend freundlichen Natur. Nun stellen wir uns mit offenem Visier in einen Sturm der Entrüstung. Glaubt uns: Wir kämpfen an allen Fronten weiter für eine Lösung, die unsere Gäste schützt und uns ermöglicht, den Betrieb weitgehend aufrechtzuerhalten.
Euer Wohl liegt uns aufrichtig am Herzen. Gleichzeitig haben wir als Parkbetreiber auch die Verantwortung für unsere Mitarbeiter*innen. Eine schwierige, herausfordernde Situation für uns alle. Wir haben neben vereinzelten sehr wütenden Reaktionen auch sehr viel Zuspruch erhalten dieser Tage. Das gibt uns zusätzlich Kraft.
Danke, dass ihr uns die Treue haltet und weiter an uns glaubt. Wir wünschen allen Barfußgeborenen und Freunden des Parks weiterhin einen guten Sommer, viel Freude und beste Gesundheit. Passt auf euch auf und bleibt uns gewogen.
Eure Beelitzer Barfüße
Die Vorgeschichte zum KPS-Befall
Im Juli entdecken wir auf der blauen Route Raupen. Die Raupen gehören zur Familie der Prozessionsspinner. In den Vorjahren traten sie stets nur sehr vereinzelt auf, jetzt breiten sie sich zu unserer Überraschung weitaus stärker aus. Wir tun, was wir in diesem Fall immer getan haben, entfernen die Tierchen und weisen unsere Gäste beim Betreten des Parks auf das Vorhandensein der Biester hin. Als der Befall zu stark wird, sperren wir die blaue Route. Als wir auch in anderen Arealen des Parks fündig werden ist uns am 14. Juli klar, dass wir den Park sperren müssen. Wir bitten behördliche Stellen um eine gemeinsame Begehung im Park und halten den Park am 15. und 16. Juli geschlossen.
Wir erfahren, dass es sich bei „unseren“ kleinen Biestern um Kiefern-Prozessionsspinner (KPS) handelt. Keine Eichen-Prozessionsspinner (EPS). Irgendwie logisch, wir haben in unserem Mischwald ja auch deutlich mehr Kiefern als Eichen. Die KPS sehen ihren bösen Verwandten sehr ähnlich, das Toxin der KPS ist jedoch zum Glück weit weniger nachhaltig aggressiv als das der (EPS).
Dennoch.
Der Befall ist – zumindest auf der blauen Route – weiterhin da. Und bis die Dinger sich verpuppen und in Schmetterlingen werden, müssen wir die blaue Route weiterhin sperren und unsere Gäste um besondere Vorsicht bitten.
Zusammen mit kompetenten Ansprechpartnern vom Ordnungsamt und Hygieneamt stimmen am 16. Juli ab, wie wir weiter vorgehen:
Weiter geht’s | Doch: Ein Restrisiko bleibt!
Am 17. Juli haben wir haben den Park in Abstimmung mit den Behörden wieder geöffnet. Da es in Teilen des Parks weiterhin zu Funden kommt, bleibt die blaue Route vorerst und weiterhin gesperrt. Der Eintritt ist entsprechend reduziert. Wir bitten Menschen mit bekannten Allergien oder anderen Autoimmunstörungen um ganz besondere Vorsicht.
Wir sind Spezialisten für Wohlfühl-Pakete, Spaß und Rundum-Entspannung in einer normalerweise weitgehend freundlichen Natur. Wir stellen uns dem Kampf mit den Teilen der Natur, die uns gerade ordentlich zu schaffen machen und kämpfen weiter Tag und Nacht für eine Lösung, die unsere Gäste schützt und uns ermöglicht, den Betrieb weiter aufrecht zu erhalten.
Unsere FAQ auf der Seite https://derbarfusspark.de/der-park/ haben wir um folgenden Sicherheitshinweis ergänzt:
Sicherheitshinweis zu Kiefern-Prozessionsspinnern
Auf dem Gelände des Barfußparks kommt es – begünstigt durch Veränderungen im nordeuropäischen Klima – saisonbedingt verstärkt zum Auftreten von Kiefern-Prozessionsspinnern (KPS). Der Kiefern-Prozessionsspinner (Thaumetopoea pinivora, Syn.: Traumatocampa pinivora) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae). Wie auch bei den anderen Prozessionsspinnern können die Brennhaare der Raupen beim Menschen bei Berührung eine Raupendermatitis, Atemnot bis hin zu allergisch bedingter Schocksymptomatik auslösen. Weitere Informationen liefert das behördliche E Merkblatt Kiefernprozessionsspinner 2020 Sobald sich die Raupen verpuppen, verschwindet die potenzielle Gefahr.
Aus gegebenem Anlass bitten wir besonders Allergiker und Menschen mit anderen Autoimmun- und Stoffwechselstörungen um besondere Vorsicht. Das 15 Hektar große Mischwald-Gelände des Naturerlebnisparks trägt den Status Gartendenkmal. Unser Parkpflege-Team bekämpft befallene Areale gewissenhaft und kontinuierlich manuell. Das Besprühen mit giftigen Insektiziden ist keine Option.
Auftretende Symptome sollten vorsichtshalber stets durch einen Hautarzt abgecheckt werden, in der Regel klingen die Beschwerden nach Verwendung lindernder Salben nach einigen Tagen ab.
Die ganze Geschichte – unser Tagebuch zum SUMMER OF CHALLENGES – findet ihr im vorherigen Blogbeitrag.